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"Ohne Worte"

Kunsttherapie, 24.01.2022

„Ohne Worte“ ist ein Szenario aus dem kunsttherapeutischen Alltag.

Nonverbales Arbeiten ist eine Methode in der Kunsttherapie.
Im Fall von C. hat sie diese Methode selbst gewählt, da Reden nur von gestalterischen Arbeiten ablenken würde, sagt sie.

C. betritt den Raum meist pünktlich und mit einem freundlichen „tach“ oder „hallo“.
Sie setzt sich vor das bereitgelegte leere, weiße Blatt, nimmt einen Stift aus dem bereitgestellten großen Materialangebot an Filzstiften, Buntstiften und einer Vielzahl von Bleistiften oder Zeichenkohle und beginnt gleich zu malen. Manchmal fordert sie auch andere Materialien, wie Zeichentusche, Aquarellfarben oder Pastellkreiden ein, welche noch nicht auf dem Tisch stehen.
Ich gebe ihr diese umgehend. Einmal wollte sie auch ein größeres Blatt haben. Aber nur einmal.

Meist sind dann die einzigen Worte an mich „alles gut“, verbunden mit einem Lächeln.
Nur anhand der Mimik des Lächelns oder am Wortklang lässt sich für mich erkennen, wie es ihr gerade wirklich geht. Nachfragen bringt nichts, es bleibt beim „alles gut“.

C. malt oder zeichnet los. Verwirft ihre erste Idee, dreht das Blatt um und zeichnet wieder los. Oft braucht dieser Prozess zwei bis drei Blätter bis es zu einem Ergebnis kommt, welches sie akzeptieren kann. Wenn C. arbeite,t sehe ich ihr meist die innere Anstrengung an.
Manchmal erstreckt sich diese Arbeit über mehrere Sitzungen. Hin und wieder bearbeitet sie ein Thema auch über einen längeren Zeitraum und bringt immer neue, spannende Ergebnisse.
Die Abbildungen (unten) zum Thema „wirre Wege ordnen“ zeigen einen solchen Prozess.

Wenn C. am Ende der Stunde mit ihrem Ergebnis zufrieden ist, bekommt das gestaltete Blatt einen Ehrenplatz in einem der vielen Wechselrahmen im Therapieraum. Das ist eine Wertschätzung, die sie ein wenig stolz macht.

Viele werden sich jetzt fragen, was ist daran Therapie?
Es ist in erster Linie die therapeutisch begleitete Auseinandersetzung mit sich selbst. Vielleicht ein Ringen darum, das innerseelische Chaos zu ordnen und eine klare Linie zu finden. Zuerst auf dem Papier und später auch im realen Leben.
Es ist aber auch das Gefühl genau dieses so tun zu dürfen, wie man es gerade will. Gestützt durch die Empathie des Therapeuten. Auch das Gefühl aufgefangen zu werden, mit dem was und wie man es tut ist wichtig. Ohne das einer irgendetwas dazwischen quatscht.
C. fühlt sich auf diese Weise nicht damit alleine gelassen, wie sie die Welt sieht und diese (sich) auf ihre Art verändert.
Das ist (Kunst)Therapie.

Jens Kuhle
Dipl. Art Psychotherapeut

Gedankenskizze
1. Ergebnis
2. Ergebnis
1.Idee

"Partieller Schlaf in Verbindung mit einem veränderten Bewusstseinszustand"

18.01.2022

Hypnose – Tausende von Jahren alt und immer noch so geheimnisumwoben

„Dein Unterbewusstsein wird nun gleich die Gelegenheit bekommen, alles loszulassen was Dich belastet und beschwert… .

Hypnose ist eine Methode im therapeutischen Setting, die mit der Herstellung eines Trancezustandes das Erkennen und den Kontakt zu Potenzialen, die im Unterbewusstsein schlummern, ermöglicht. Dabei handelt es sich um das Erreichen einer hypnotischen Trance, die eine vorübergehende veränderte Aufmerksamkeit, im wachen Bewusstseinszustand bei tiefer Entspannung, bewirkt. Und ja, der hypnotisierte Klient ist dabei weiter Herr seiner Entscheidungen, erinnert jedes Wort, jede Handlung und trifft Entscheidungen.

Der Zustand der hypnotischen Trance entsteht durch zeitlich begrenztes Loslassen und einer aktiv erlebten Entspannung. Die Bearbeitung von vertrauten Mustern, wie stress- und konfliktauslösende Ängste vor beispielsweise Zahnarzt oder Prüfungen, können in diesem Zustand in einem sicheren Rahmen erkannt werden. Alle möglichen Veränderungen innerhalb der Verhaltensmuster können erlebt und verankert werden. Wobei deutlich gesagt werden muss, nichts muss aber alles kann. Es handelt sich dabei keinesfalls um Manipulation, sondern um einen erweiterten Zugriff auf die eigenen Ressourcen, sodass der hypnotisierte Mensch auf positive Art erfahren kann, wie er eine Lösungsstrategie entwickelt.

So eine Hypnosesitzung gliedert sich dabei in mehrere Phasen. Beginnend mit der Anamnese im Vorgespräch, in dem mögliche Kontraindikationen, Erwartungen, die Auftragsklärung, individuelle Bedenken, aber auch der grobe Ablauf vorbesprochen werden. Nun folgt die Induktion (Einleitung) in den Trancezustand, gefolgt von dem Hauptteil mit möglichen Blockadenlösern, Analyse der Suggestion, und endet mit der Ausleitung aus der Hypnose und einer kurzen Reflexion der Arbeitsinhalte und des Erlebten.

„… Erkenne Dein bisheriges Verhalten und suche nun neue Möglichkeiten, wie Du Dein Verhalten optimieren kannst.“

Die Hypnose wird von Manja Bräuer nicht nur im internen therapeutischen Setting unserer stationären Einrichtungen angeboten, sondern kann auch von externen, interessierten Menschen einfach gebucht werden.

Nähere Infos hierzu über Manja Bräuer.

Hypnose

Dezember 2021

Auf therapeutischen Wegen zu neuen Ufern

Zum Jahresende 2021 haben sich unsere Therapeuten zusammengefunden, um zu resümieren, zu planen und zu fotografieren.
Es war ein mega anstrengendes, aber auch erfolgreiches, dennoch coronoalastiges Jahr 2021.
Dank des Zusammenhalts, konnten zahlreiche Situationen wenn auch schweisstreibend, gemeistert werden. Sie haben mit unseren Jugendlichen gerockt, gekämpft, gelacht, haben zahlreiche Familien durchgerüttelt, um sie wieder zusammenzuschütteln und einige Projekte physisch erlebbar gestaltet.
Und, sie haben auch Schichtdienste übernommen, wo findet dies schon statt?!
Regalfoto Therapeuten
Panorama Therapeuten

Fotografie vs. Fotographik in der KT

Das Spannungsfeld zwischen dem Wunsch nach Familienzusammenführung und dem Respekt vor getroffenen Lebensentscheidungen

Wenn sich Familien auf ihrem Lebensweg aus den unterschiedlichsten Gründen, wie beispielsweise Adoption, Vollzeitpflege, stationäre Jugendhilfeeinrichtung oder Trennungen aus den Augen verlieren, entstehen Brüche auf den biographischen Wegen, die es zu betrachten gilt. So ergibt sich im familientherapeutischen Kontext durchaus öfter die Fragestellung nach dem Verstehen und Kennenlernen der eigenen Herkunft, so manches Mal bis hin zu dem Wunsch nach familiärer Zusammenführung.

So sehr der Wunsch eines Kindes nach dem Wissen um seine biologischen Wurzeln nachzuvollziehen ist, ist der Blick weiter auf das gesamte System zu fassen. Mehr als nur das Kind sind auf diesem Weg auch weitere Teile des familiären Systems zu betrachten. Mit viel Transparenz der „neuen“ sozialen Familie gegenüber ist dieser Prozess der Suche zu gestalten. Unabdingbar ist es den leiblichen Eltern die vielen Möglichkeiten aufzuzeigen, wie eine Kontaktaufnahme gestaltet, beziehungsweise wie der Wunsch nach weiterer Anonymität respektiert werden kann und trotz allem die Lebensfragen des Kindes beantwortet werden können. So sind die zu treffenden Entscheidungen nicht nur „schwarz oder weiß“, „entweder … oder …“, sondern durch eine Mehrzahl an Methoden vielschichtig zu betrachten.

Unabhängig davon, ob sich nach der Klärung um die Herkunftsfamilie ein tragfähiger Kontakt aufbaut, zeigt die Erfahrung, dass die Betroffenen weniger unter Identitätskonflikten leiden und nachfolgend häufiger zufriedener ihr Leben gestalten können. Das Wissen um die Herkunft und die Beantwortung von Lebensfragen führt oft zu einer deutlichen emotionalen Entlastung.

Manja Bräuer, Familientherapeutin

Mutter und Sohn Tatoo
Mutter und Sohn

Fotografie vs. Fotographik in der KT

Ein Foto ist in erster Instanz als Momentaufnahme ein objektives Spiegelbild der Realität.

Gleichsam gibt es z. B. im Journalismus hundert tausende Beispiele, wie eine Momentaufnahme die Realität verzerrt oder gar falsch spiegeln kann. Alles ist also subjektiv und liegt immer im Auge des Betrachters. Auch können ganz bestimmte Abbilder mit Symbolcharakter ganz bestimmte Gefühle auslösen.

In den folgenden beiden Bildern haben wir (Klientin und Therapeut) uns diese eben beschriebenen Erfahrungswerte in der Kunsttherapie zunutze gemacht und mittels Fotomontage subjektive Stimmungen erzeugt.

Der Klientin ist es ein Dorn im Auge, dass der Innenhof der Einrichtung ihrer Meinung nach immer wieder sehr schnell verschmutzt und sich darum zu wenig gekümmert wird.

Sie wünscht sich mehr Sorge um die Natur, damit sie sich wohler fühlen kann.

Aus therapeutischer Sicht war es bei diesem Miniprojekt wichtig, dass nicht nur eine kritische Auseinandersetzung mit dem Umfeld stattfand, sondern das Identifikationsmoment Innenhof durch die individuellen Wünsche und Träume der Klientin zumindest in der bildkünstlerischen Aussage verändert wurde.

Jens Kuhle
Dipl. Art Psychotherapeut

Annabell Kollage 2 klein
Annabell Kollage 1 klein

Robin Jachmann, Monatsbericht 10.2021

Oktober 2021

Meine suchttherapeutische Ausbildung (tiefenpsychologisch orientiert) befindet sich weiterhin im Prozess, sodass ich mich immer sicherer fühle und weiterhin durchaus bereit bin, unterschiedliche Methoden auszuprobieren bzw. ihre Anwendung finden.

Im August 2021 wurde von dem Weiterbildungsinstitut (thema) eine geplante Intensivwoche im suchttherapeutischen Kontext durchgeführt. Alle auszubildenden Teilnehmenden meiner Kohorte haben sich in Hützel (ROSSMANN Seminarzentrum) – südlich von Hamburg  – getroffen und haben fünf stark gruppendynamisch konzentrierte Tage erleben dürfen. Unser gemeinsames Haus lag an einem märchenhaften See mitten in einem lebendigen Waldgebiet, die grandiose Idylle hat zu deutlich innerseelischen Entwicklungseffekten beigetragen, mit denen sich ganz individuell auseinandergesetzt werden konnte. Letztlich haben wir eigenständig kontroverse Gruppentherapien durchgeführt und haben diese systematisch analysiert.

Aktuell arbeite ich viel mit aussagekräftigen Comics, mit Strategiespielen zum Auflockern, in Auftrag gegebenen Zeichnungen sowie Texten, in Form von fantasievollen Geschichten. Dabei soll es um das freie Assoziieren gehen. Themen, wie die Eigen- und Fremdwahrnehmung, die Kommunikation, die Empathie, die Wahrnehmung, aber auch Motive im Kontext aggressives und expansives Verhalten, oppositionelle Bewältigungsstrategien, Widerstand stehen im Vordergrund – sowie die immer anzuwendende Ressourcenaktivierung zur Stabilität der Selbstwirksamkeit.

In den Gruppen haben wir uns mit immer wiederkehrenden Rückfällen, aber auch mit Interkulturalität als Impuls einer bunten Welt sowie einer konstruktiven Willkommenskultur neuer Mitarbeiter:innen und Klient:innen auseinandergesetzt. Die Jugendlichen hatten tolle Ideen, wie man sich – auch ohne die gesprochene Sprache – verständigen kann: interessante Interaktionsstrategien.

Perspektivisch begleite ich die Implementierung mehr pädagogischer Gruppenangebote, in denen die Jugendlichen ebenfalls zu den Protagonisten der Durchführenden gehören. Ein Jugendlicher hat sich mit dem Thema Gewalt beschäftigt und wird dazu ein niedrigschwelligen Workshop mit lernenden Übungen anbieten.

Robin Jachmann

Suchttherapeut iA

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Robin Jachmann haariger Fuß
Jachmann Oktober 21
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